Heinrich Koch
Heinrich Koch wurde geboren am 20. August 1896 in Ungarisch
Hradisch (Uherské Hradiste). In den Jahren 1915 bis 1919, während
der erste Weltkrieg tobt und wütet, widmet Heinrich Koch sich dem Studium
der Kunstgeschichte sowie seinem Jurastudium in Wien. Parallel dazu
absolviert er in den Jahren 1918 und 1919 sein Studium der Bildhauerei an
der Wiener Akademie. Seine Studien finden ihre Fortsetzung bis 1922
an der Prager Akademie bei Jan Stursa. Im Wintersemester 1922 und
1923 durchläuft er den Vorkurs am damals tonangebenden Bauhaus in
Weimar. In den Jahren 1923 bis 1928 experimentiert Heinrich Koch am
Bauhaus in der Fächern und Klassen Wandmalerei, Bildhauerei, Rekla-
me. Ab dem Jahr 1928 folgen für Heinrich Koch Aufträge als Innenarchi-
tekt.
Am 24. Mai 1928 kommt es zur Heirat mit Benita Otte und die gemeinsame
Übersiedlung nach Halle an der Saale. In den zwei Jahren von April 1930 bis
März 1932 wird Heinrich Koch Schüler an der Fotoklasse von Hans Finsler
- der damals führenden Meisterklasse in Burg Giebichenstein. Begeistert
von dem Stil der Neuen Sachlichkeit wendet Heinrich Koch sich der Sach-
fotografie seines Lehrers Hans Finsler zu, der ihn maßgeblich prägt. In den fol-
genden zwölf Monaten von April 1932 bis April 1933 avanciert er zum Leiter
der Fotoklasse Burg Giebichenstein als direkter Nachfolger von Hans Finsler.
Der Alltag wird zunehmend belastet für Heinrich Koch. Im Mai 1933 erfolgt die
Übersiedlung nach Prag. Im Februar 1934 erlebt Koch noch seine Ausstellung
als Fotograf im Nationalmuseum in Prag. Am 1. März 1934 verunglückt der be-
gabteste Schüler aus der Fotoklasse von Hans Finsler tödlich in Prag. Er hinter-
läßt ein Lebenswerk, das in seiner Wichtigkeit für die Fotogeschichte - darin
dem von Aenne Biermann und Marianne Breslauer ähnlich - kaum überschätzt
wird.