August Kreyenkamp
August Kreyenkamp, Sohn des Handwerkers Bernhard Heinrich Kreyenkamp und seiner
Frau Gertrud, geborene Sumpmann, kam am 17. November 1875 in Verth nahe Telgte in
Westfalen zur Welt. Nach der Lehre als Dekorationsmaler beginnt Kreyenkamp um 1885
ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Professoren sind Eduard von Geb-
hardt und Peter Janssen. Im Jahr 1899 arbeitet Kreyenkamp in Köln als Maler. Parallel
beschäftigt er sich mit seiner Weiterbildung bei einigen Kölner Fotografen. Seine fami-
liäre und finanzielle Lage ändert sich zum Guten, als er im Jahr 1902 die wohlhabende
Margaretha Francisca Schoet heiratet. Aus der Ehe stammt der Sohn Bernhard. In Köln
hat August Kreyenkamp Kontakt zu der Künstlergruppe „Stil“. Im Jahr 1914 leistet er
nur kurz den Militärdienst. In den späteren Jahren entstehen viele wichtige Aufnahmen
von Köln und seinen herausragenden Architekturbauten, die schon jene kubische und
kristalline Verrätselung erkennen lassen, die für ihn in seiner Mikrofotografie bald typisch
wird.
Im Jahr 1930 wird die „Vereinigung Kölner Fachfotografen“ gegründet. Dazu gehören
neben August Kreyenkamp auch die Zeitgenossen Hugo Schmölz und Werner Mantz.
Im selben Jahr wird August Kreyenkamp Mitglied in der GDL – der renommierten Gesell-
schaft Deutscher Lichtbildner. Er macht viele naturwissenschaftlich inspirierte Mikro-
Aufnahmen mit der Kamera. Hierbei gelingt ihm jene eigene Handschrift, die sonderbar
zwischen Abstraktion und Ornament oszilliert. Mit einigen seiner Mikrostudien nimmt
August Kreyenkamp 1933 am 42. Fotosalon in Toronto teil. Eine Zeit lang betätigt sich der
Malerfotograf intensiv als Reisereporter. Seine Reisen führen ihn nach Italien: im Jahr
1938 fährt erzum letzten Mal nach Rom. In der Zeit besucht er Paris und London. In der
Zeitschrift „Gebrauchsfotografie - das Atelier des Fotografen“ werden im Februar 1938
einige seiner Aufnahmen veröffentlicht. Während des 2. Weltkriegs arbeitet August
Kreyenkamp als Künstler aktiv weiter, was für ihn nicht immer einfach ist. Im Jahr 1944
lagert er sein Archiv nach Bad Breisig aus, wo er wenig später im Jahr 1950 stirbt. Wie
kein anderer hat August Kreyenkamp Oberflächen der Alltagswelt um ihn herum radikal
befragt. 'Nanowelten' ist die erste postume Werkschau mit Originalen von August Kreyen-
kamp.