Alfred Ehrhardt
Alfred Ehrhardt wird 1901 in Triptis bei Gera in Thüringen geboren. Von 1922 bis 1924 widmet
er sich dem Studium der bildenden Künste in Gera und Hamburg. Seine Lehre macht er am
Landerziehungsheim der Schulgemeinde Bad Gandersheim am Harz. Später unterrichtet er
Kunst, Musik und Gymnastik. Einen Meilenstein in seiner künstlerischen Entwicklung bildet
1928 der Aufenthalt am Staatlichen Bauhaus in Dessau. Dort studiert er in der Klasse bei Josef
Albers und Oskar Schlemmer und lernt Wassily Kandinsky kennen. Stark beeinflusst von dieser
künstlerischen Strömung, leitet Ehrhardt 1930 einen Bauhaus-Vorkurs an der Landeskunst-
schule Hamburg. Bereits 1933 erteilen ihm die Nationalsozialisten Berufsverbot. Um das Jahr
1936 entscheidet sich Ehrhardt für die Tätigkeit als freier Fotograf. Seine erste Ausstellung
findet im selben Jahr statt. Wegen großem Erfolg wird die Schau später im In- und Ausland
gezeigt.
In den folgenden Jahren veröffentlicht Alfred Ehrhardt seine Fotobände „Das Watt“ und „Die
Kurische Nehrung“. In seiner Kunst orientiert er sich an Tendenzen der Neuen Sachlichkeit.
Alle Landschaften und Naturgegenstände fotografiert er formstreng. Besonders beeindruckend
sind seine Aufnahmen von Korallen, Muscheln oder Kristallen. In den 50er Jahren entstehen
wichtige Industriefotografien. Von hohem künstlerischen Wert sind seine Skulpturenaufnahmen,
die er in den Publikationen „Niederdeutsche Altarschreine“ (1938) und „Mittelalterliche Taufen
aus Erz und Stein“ (1939) dokumentiert. In Island macht sich Ehrhardt als Filmemacher einen
Namen, indem er Filme wie „Wasser und Feuer im Nordmeer“ (1939) und „Nordische Urwelt“
(1941) dreht. Im Jahr 1948 gründet der Fotograf, Künstler und Naturfan seine eigene Produktions-
firma. Alfred Ehrhardt stirbt 1984 in Hamburg. Kurze Zeit später setzt seine Wiederentdeckung
ein.
Das Copyright sämtlicher Abbildungen liegt bei der Alfred-Ehrhardt-Stiftung Berlin. Wir danken
der Stiftung hiermit für Ihre freundliche Genehmigung. Bei Anfragen zum Copyright wenden Sie
sich bitte an:
Alfred-Ehrhardt-Stiftung
Auguststraße 75
D-10117 Berlin